Die eigene Fotografie-Webseite – der Ort, wo Bilder einfach sein dürfen
Ich habe in den letzten Wochen viel an meiner Webseite gearbeitet. Neues Design, neue Struktur, neue Gedanken. Eigentlich wollte ich sie nur etwas aufräumen, am Ende wurde es ein Neuanfang.
Während ich die Seiten gebaut, Texte überarbeitet und Bilder neu angeordnet habe, ist mir etwas klar geworden: Eine eigene Webseite ist mehr als ein Marketingwerkzeug.
In Zeiten, in denen wir Fotograf:innen fast alles auf Social Media teilen, fühlt sich eine Webseite fast altmodisch an – aber vielleicht ist genau das ihr größter Vorteil. Sie ist der Gegenpol zu all dem Schnellen, Lauten und Flüchtigen.
Die Webseite als Herzstück
Für mich ist eine Webseite heute mehr als nur ein Portfolio. Sie ist mein digitales Atelier – der Ort, an dem alles zusammenläuft. Bilder, Texte, Gedanken, Serien. Hier kann ich zeigen, was ich mache, aber auch, warum ich es mache.
Auf meiner Webseite gibt es keine Ablenkung, keine Werbung, keine Pop-ups. Nur meine Arbeiten, meine Worte und der Raum dazwischen. Eine Webseite gehört niemand anderem. Sie ist unabhängig, frei und unverstellt.
Unabhängigkeit statt Algorithmus
Ich liebe Instagram. Wirklich. Ich mag den Austausch, die Inspiration und die Dynamik. Aber Instagram ist wie ein Schnellimbiss für Bilder. Man wird satt, manchmal überfrisst man sich, aber so richtig befriedigend ist das nicht.
Eine Webseite ist anders. Sie ist mein eigener Raum, den niemand für mich filtert. Ich entscheide, was wann zu sehen ist, in welchem Rhythmus und in welchem Licht. Kein Algorithmus entscheidet, ob jemand meine Arbeit entdeckt. Keine App lenkt ab. Wer hierher kommt, möchte hier sein – und genau das macht den Unterschied.
Die ruhige Alternative
Auf Social Media geht es um Reichweite, Reaktionen, Likes. Das kann motivieren, aber auch erschöpfen. Eine Webseite ist dagegen still. Sie zwingt nicht zur Aufmerksamkeit, sie lädt dazu ein.
Ich mag diesen Unterschied. Auf Instagram blitzt ein Bild kurz auf – auf meiner Webseite darf es bleiben.
Archiv, Bühne und Atelier
Mit der Zeit wird eine Webseite zu etwas Besonderem: zu einer Art digitalem Archiv. Sie wächst mit mir, zeigt meine Entwicklung, meine Phasen, meine Irrwege. Alte Projekte verschwinden nicht im Feed, sondern bleiben sichtbar – als Teil meines Weges. Und irgendwie fühlt sich das ehrlicher an.
Zwei Welten, ein Ziel
Ich will Social Media nicht verteufeln. Die sozialen Medien sind perfekt, um sich zu vernetzen, neue Ideen zu entdecken und Feedback zu bekommen. Aber die eigene Webseite ist das Gegenstück dazu. Der ruhige Ort nach all dem Lärm.
Das Zusammenspiel aus beidem funktioniert für mich gerade perfekt:
– Instagram ist der Dialog.
– Monoframe.de ist die Tiefe.
Eine eigene Webseite ist für mich mehr als ein technisches Muss. Sie ist eine Haltung. Eine Entscheidung für Langsamkeit, für Fokus, für Selbstbestimmung. Vielleicht ist sie am Ende genau das, was wir als Fotograf:innen brauchen: Einen Ort, an dem unsere Bilder nicht performen müssen – sondern einfach nur da sein dürfen.


