Tamron 17-70mm F/2.8 – Eines für alles?!

Was schleppt ein Fotograf doch oftmals durch die Gegend. Die Kamera, ein Standardzoom, ein oder zwei lichtstarke Festbrennweiten und ein mehr oder weniger starkes Tele muss auch noch mit. Mit dem Tamron 17-70mm F/2.8 Di III-A VC RXD verspricht der japanische Objektivhersteller einen leichtes, lichtstarkes und vergleichsweise günstigen Standardzoom mit erweitertem Brennweitenbereich.

Transparenz

Das hier vorgestellte Objektiv habe ich selbst gekauft und der Artikel spiegelt meine Meinung wieder. Weder der Hersteller noch ein Händler hat diesen Beitrag in irgendeiner Form unterstützt.

Fühlt sich gut an

Ich mag es wenn sich die Hardware gut anfühlt. Ganz ehrlich, mit der XC-Objektiv-Serie von Fujifilm kann ich so rein gar nichts anfangen. Ja, Linsen und Co. sind die gleichen wie in der teureren XF-Serie, aber es fühlt sich einfach falsch an, wenn diese Objektive auf meiner X-T5 sitzen (das war übrigens auch bei der X-T3 schon mein Gefühl).

Datenblatt

Hersteller: Tamron
Bezeichnung: Tamron 17-70mm F/2.8 Di III-A VC RXD
Brennweite: 17-70mm (ca. 25 bis 105mm Kleinbildäquivalent)
Lichtstärke: F/2.8 (durchgängig)
Naheinstellgrenze(n): 19cm (bei 17mm) und 39cm (bei 70mm)
Gewicht: 530 Gramm
Filtergröße: 67mm
Abbildungsmaßstab: 1:4.8 (bei 17mm) und 1:5.2 (bei 70mm)
Durchmesser: ca. 75mm
Länge: ca. 120mm
Spritzwassergeschützt: nein
Bildstabilisator: ja
Preis: ca. 740 Euro

Gut, dass das Tamron nicht so “billig” daherkommt. Ich wollte erst gar nicht glauben, dass das Gehäuse aus einem mattiertem Kunststoff gefertigt ist, aber so ist es tatsächlich. Das Bajonett ist aus Metall und besitzt eine Gummilippe, was das Objektiv rudimentär spritz- und staubgeschützt machen soll. Ein Versprechen dafür findet man allerdings nirgends bei Tamron.

Der 15mm breite Fokusring ist leichtgängig und auch gut mit einem Finger zu bedienen. Anders sieht es beim Ring zur Verstellung der Brennweite aus. Der ist angenehm schwergängig und verhindert so, dass man die Brennweite versehentlich verstellt. Ich finde, dass diese beiden Komponenten sehr gut ausbalanciert sind und ein angenehmes Gefühl beim Arbeiten hinterlassen. Ansonsten bleibt das 17-70 eher minimalistisch und man findet keine weiteren Einstellmöglichkeiten am Objektiv.

Für welche Kamera ist das 17-70 geeignet?

Ich nutze das Tamron 17-70 an meiner Fujifilm X-T5 und komme gute damit zurecht. Ja, die Kombination ist linsenlästig und der kleine Griff an der X-T5 ist nicht gerade ein Handschmeichler mit dem Kamera-Linsen-Mix. Aber hey – es funktioniert und ich kann so eine Kombi auch ganz gut am Objektiv mit einer Hand stabilisieren. Ich habe das Objektiv auch an einer X-H2 getestet und das passt natürlich deutlich besser. Die tiefere Griffmulde macht sich da deutlich bemerkbar und ich würde das als richtig gutes Team betiteln.

Da die X-H2 nur im Job genutzt wird und ich privat somit die Kombi 17-70/X-T5 nutze, kann ich aber wirklich nicht sagen, dass das Objektiv zu groß wäre oder die Fuji unnutzbar macht. Aber hey, ich war schon mal verrückt genug um mit einer X-E4 und einem 150-600mm Objektiv auf Vogelfotografiesafari zu gehen…

Und wer braucht das Objektiv?

Ganz einfach… jeder, der Wert auf eine leichte, unkomplizierte und wertige Linsen-Kamera-Kombi mit einer guten Abbildungsleistung und Lichtstärke legt. Eigentlich könnte man fast schon JEDER Fotograf sagen. Dass das Zoomobjektiv kein Spezialobjektiv mit supereigenen Eigenschaften ist sollte jedem klar sein. Für unter 750 Euro erhält man aber eigentlich 5 Objektive mit einer 2.8er Lichtstärke.

Umgerechnet auf das Kleinbildformat wären da das 25mm Weitwinkel für Landschafts- oder Cityaufnahmen, ein 35mm-Objektiv für Reportagefotografie, ein 50mm Objektiv für Portraits und Street, ein 80mm ebenfalls für Portraits und ein 105mm-Tele für alles was mal etwas weiter weg ist.

Spätestens jetzt dürfte klar sein, dass das Tamron ein idealer Reisebegeleiter ist und man damit für so gut wie jede Gelegenheit die passende Brennweite mit einem Objektiv im Gepäck hat.

Mir gefällt die Naheinstellgrenze von 19cm bei 17mm und von 39cm bei 70mm recht gut. Damit gelingen recht schöne Detailaufnahmen, was ich besonders bei Produktshots zu schätzen weiß.

Ein Wort vielleicht noch zu Lichtstärke. Mt F/2.8 liegt das Objektiv vor allem am langen Ende (70mm) im niedrigeren Bereich. Klar, es geht Immer irgendwie besser. Aber dann würde so ein Objektiv sicher keine 500 Gramm wiegen, hätte nicht diese Maße und der Griff in den Geldbeutel müsste deutlich tiefer ausfallen.

Fazit

Das 17-70mm Tamron ist ein fester Bestandteil meiner Fototasche. Mittlerweile habe ich mich dafür von meinen 18-55mm “Kitobjektiv” von Fuji getrennt. Es liefert tolle Ergebnisse und sprengt weder beim Preis die Brieftasche noch beim Gewicht und Maß die Fototasche. Für mich ist diese Linse sowas wie ein No-Brainer und ich kann sie jedem Fuji-Fotografen empfehlen.

Geschwisterstreit – Fuji XF55-200 vs XF70-300 / Vergleich mit Bildern

Das Fuji XF 55-200 F3.5-4.8 ist ein kompaktes und (verhältnismäßig) leichtes Teleobjektiv, welches sich einer sehr großen Beliebtheit im Fuji-Kosmos erfreut. Als das 70-300 F4-5.6 vorgestellt wurde, ging ein Raunen durch die Fangemeinde. Fast identische Maße und 100mm mehr Brennweite stießen auf ein großes Interesse. Ich schaue mir heute mal an, ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind.

 Die Abmessung und das Gewicht unterscheiden sich beim XF70-300 (li.) und beim XF 55-200 nur gering.

Die Abmessung und das Gewicht unterscheiden sich beim XF70-300 (li.) und beim XF 55-200 nur gering.

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Hinweis: Ich habe beide Objektive gekauft. Dieser Artikel ist nicht gesponsert. Er beruht auf meiner Meinung und meinen Erfahrungen.
— Markus Fryzel

“3 bis 4 Monate Lieferzeit”, prognostizierte mir mein Händler des Vertrauens, als ich ihn kürzlich nach der Lieferzeit des Fuji XF 70-300mm F4-5.6 fragte. Vorbestellt habe ich es trotzdem. Weil mir die Wartezeit zu lange war, habe ich mir dann kürzlich das Fuji XF 55-200mm F3.5-4.8 bestellt. Am Tag der Anlieferung der “Übergangslösung” kam dann die Überraschung in Form einer Mail. Der Inhalt: Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass Ihr 70-300er eingetroffen ist. WTF…

Technische Daten

Das Fuji XF 55-200 hat eine Blende von F3.5 bis F4.8. Es ist eingefahren 118mm lang, auf 200mm ausgefahren hat es eine Länge von 177mm. Im Vergleich dazu bekommt ihr beim Fuji XF 70-300 eine Blende von F4 bis F5.6, einen Durchmesser von eine “eingefahrene Länge” von 132,5mm und eine Länge von 205,5mm im 300er-Telebereich. Das Gewicht liegt bei beiden Objektiven bei 580 Gramm und der Durchmesser ist ebenfalls mit 75mm identisch. Ach ja, beide Objektive kommen mit einer Sonnenblende bei an. Ist diese angesetzt, werden beide Objektive 60 bis 70mm länger.

 100mm mehr Brennweite bei fast gleichem Maß - das klingt fast schon zu verführerisch.

100mm mehr Brennweite bei fast gleichem Maß – das klingt fast schon zu verführerisch.

Qualität, Ausstattung und Gefühl

Die Verarbeitungsqualität ist bei beiden Objektiven großartig. Fuji-typisch sind alle beweglichen Teile hochwertig verarbeitet, da wackelt nichts. Der Fokusring ist bei beiden Linsen ebenso wie der Zoomring gummiert – beide bieten auch das nötige Maß an Widerstand für ein gutes Handling. Der Blendenring ist meiner Meinung nach identisch und rastet bei jeder Stellung spürbar ein.

Am 70-300 gibt es neben einer Fokusbegrenzung (5 Meter bis unendlich) eine Lock-Taste mit dem sich die 70mm sperren lassen. Dazu kommt wie beim 55-200 der Umschaltknopf der Blende von automatisch auf manuell.

 Bei den Schaltern am Objektiv punktet das 300er mit einer Fokusbegrenzung - dafür fällt der Schalter für den Bildstabilisator weg.

Bei den Schaltern am Objektiv punktet das 300er mit einer Fokusbegrenzung – dafür fällt der Schalter für den Bildstabilisator weg.

Während beim 55-200 der Autofokus im Objektiv abschaltbar ist, gibt es diese Funktion beim 70-300 übrigens nicht mehr. Interessant ist auch ein Blick auf die Naheinstellgrenze. Die liegt beim 55-200 bei 1,10 Metern, beim 70-300 bei 0,83 Metern. Das heißt, du kannst fast 30cm näher an das Motiv ran und nutzt dabei 100mm mehr Brennweite. Das schreit ja fast nach der einen oder anderen Gelegenheit im Makrobereich.

Die Praxis – Bildvergleich

Ich bin kein Freund von Tests unter Laborbedingungen und finde andere Dinge, wie zum Beispiel die Info aus welcher Entfernung die Bilder entstanden sind und was aufs Bild passt, wichtiger. Bei den langen Brennweiten habe ich das 300er sowohl auf etwa 200mm aber auch auf 300mm gestellt, so dass du einen besseren Vergleich hast. Die Bilder sind die unbearbeitet RAW-Daten aus der Fuji X-T3.

Geringste Brennweite / Abstand ca. 3 Meter / Offenblende

Größte Brennweite / Abstand ca. 3 Meter / Offenblende

Geringste Brennweite / Abstand ca. 9 Meter / Offenblende

Größte Brennweite / Abstand ca. 9 Meter / Offenblende

Größte Brennweite / Abstand ca. 750 Meter / Offenblende

Mein Fazit

Beide Objektive verrichten ihren Job großartig. Ich mag lange Brennweiten sehr gerne und deswegen gibt es für mich kein “zu lang”. Aus diesem Grund hat das 70-300 für mich die Nase vorne. Würde es das neue Objektiv nicht geben wäre ich absolut zufrieden mit dem 55-200, aber die 100mm mehr Brennweite sind für mich einfach ideal. Dafür verzichte ich persönlich gerne auf die 20mm im unteren Bereich.

Die Qualität ist ziemlich identisch, genauso wie die Ausstattung der beiden Linsen. Da sich auch beim Gewicht und bei den Abmessungen kaum Unterschiede ergeben ist für mich klar, dass ab sofort das 70-300mm Teil meiner Ausrüstung ist.

 Mein Favorit: Das 70-300mm (hier an der Fuji X-T200) - für mich sind 100mm mehr Brennweite bei fast identischem Gewicht und ähnlichen Abmessungen die ausschlaggebenden Eigenschaften.

Mein Favorit: Das 70-300mm (hier an der Fuji X-T200) – für mich sind 100mm mehr Brennweite bei fast identischem Gewicht und ähnlichen Abmessungen die ausschlaggebenden Eigenschaften.

Welche Kamera passt eigentlich zu mir?

Zugegeben, meine Reise ist schon ein bisschen verrückt. Als ich vor knapp 3 Jahren wieder mit dem Fotografieren angefangen habe, war die Panasonic G70 MEINE Kamera. Bis zu meinem jetzigen Setup hat sich einiges getan. Ich nehme euch mal mit und erzähle euch mit was ich jetzt (wieder) fotografiere und warum ich meine, dass das so ganz gut passt.

Panasonic G70

Warum ich die G70 genutzt habe? Ganz einfach: Sie war da. Und ganz ehrlich, hat sie für den Anfang auch super gepasst. Auch das MFT-System war für mich ausreichend. Ich konnte meine ersten Erfahrungen machen und habe die Fotografie wieder neu für mich entdeckt.

Panasonic G9

Ich war also angefixt und wollte mehr. Es kam die Panasonic G9 ins Haus. Kurzum: Eine fantastische Kamera. MFT war immer noch passend und die G9 hat mich ein gutes Stück in meiner Fotografie und meiner Art wie ich fotografiere weitergebracht.

Olympus OMD EM5 Mark III

Die Olympus OMD EM5 Mark III hatte ich eine zeitlang parallel zur Panasonic G9. Hauptsächlich habe ich sie mir fürs Lightpainting gekauft, aber auch sonst war die Kamera ziemlich gut.

Fuji X100V

Die Fuji X100V kam ins Haus als ich die Olympus wieder verkauft habe und eine kleine, kompakte Immerdabei-Kamera haben wollte. Die Kamera war ein Volltreffer. Sie hat mich (zusammen mit der G9) einen Urlaub begleitet und war eigentlich da schon sowas wie meine Hauptkamera. Außerdem wurde ich damals mit dem Fuji-Virus angesteckt.

Panasonic S5

Vollformat! Ein magisches Wort und für mich eigentlich undenkbar, da mal einzusteigen. Aber wie es der Zufall wollte, habe ich den ersten Platz bei einem Panasonic-Fotowettbewerb belegt und eine Panasonic S5 samt Objektiv gewonnen. Mit einigen Linsen extra (ich sag nur Makro) war ich eigentlich recht zufrieden, aber das Thema Fuji hat mich nicht losgelassen.

Fuji X-T3 / Fuji X-E4 / Fuji X-Pro2

Ja, Fuji hat es mir total angetan und ich wollte mehr darüber erfahren. Zudem waren die Vollformat-Sachen eine ganze Hausnummer teurer. Also Equipment verkauft und nach und nach die ein oder andere Fuji-Kamera und Linsen gekauft. Ich fand die Kameras großartig. Es waren die Kameras die ich einfach gerne in die Hand genommen habe und sehr viel Spaß damit hatte. Das passte einfach.

Canon R5

Dann kam ein Punkt den ich tatsächlich bereue. Ich habe mich, warum auch immer, wieder für Vollformat entschieden und wollte mal Canon ausprobieren. Also hab ich mein geliebtes Fuji-Equipment verkauft und mir eine Canon R5 gemietet. Ich war schon ziemlich beeindruckt von der Qualität der Bilder und was in einer 45MP-Datei steckt. Aber irgendwie hab ich auch gemerkt, dass etwas auf der Strecke geblieben ist. Es war die Leidenschaft, die Faszination, die Inspiration. Klar, ich kann das selbe Foto mit jeder Kamera machen, aber irgendwie war die Kombi Markus und Canon keine so tolle.

Finally – Fuji X-System !(?)

War ja klar, dass die Story so ausgeht, oder? Ich bin wieder bei Fuji gelandet. Als ich die Entscheidung anstand, welche Kamera es denn nun werden soll, standen die X-T3 und die X-T4 zur Auswahl. Ich habe mich für die ältere und vermeintlich schwächere X-T3 entschieden. Dazu einige Festbrennweiten. Und es fühlt sich an wie das Heimkommen nach einer laaaangen Reise. Ich glaube es muss einfach passen zwischen dir und deiner Kamera und ich habe eben mit dem Fuji X-System meinen “Traumpartner” gefunden. Ich liebäugle natürlich schon noch mit einigen besonderen Objektiven wie z.B. einem Makro und einer gewaltigen Telebrennweite und die X-T3 wird sicher nicht die letzte Fuji in meiner Fotoausrüstung bleiben. Aber für’s Erste bin ich zufrieden. Einfach nur zufrieden.

War es das wert?

Klar hat mich der eine oder andere Wechsel Geld gekostet – ich habe das alles ziemlich genau dokumentiert. Aber so richtig ins Geld ging es eigentlich nur bei den Vollformat-Kameras. Beim MFT- und beim Fuji-System gibt es einen recht guten Gebrauchtmarkt wo ich so gut wie noch nie Pech hatte.

Meine Learnings

Und was habe ich aus meinem wilden Ritt gelernt?

  • JEDE aktuelle Kamera macht großartige Bilder.

  • Nach einer Eingewöhnungsphase kommt man mit JEDER Kamera gut aus.

  • VOLLFORMAT ist geil, aber nicht immer das Maß aller Dinge

  • Die Kamera muss zum BENUTZER passen.

  • Der Gebrauchtmarkt bietet eine große Auswahl an Linsen in sehr gutem Zustand.

  • Das wichtigste ist der SPASS am Fotografieren!

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